Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Geschichte des Ortes

1194 tritt das nahe Kloster Flechtorf als Grundherr in Düdinghausen urkundlich in Erscheinung.
Die Grafen von Waldeck versuchten im Laufe ihrer Amtszeit  weitere Zuständigkeiten zu erhalten. Diese Taktik brachte sie in  den Besitz mehrerer Freigrafschaften. Auch in Düdinghausen haben sie den Freistuhl immer mit Richtern ihrer  Wahl besetzt. Im 13. Jahrhundert erwuchs den Grafen in dem Kölner Erzbischof  ein mächtiger Gegenspieler. Dessen  Politik bestand ebenfalls in dem Bestreben, durch die Erwerbung von Gerechtsamen und Gerichtsherrschaften umstrittener Territorium in seine Hand zu bringen. In diesem Ringen um die Vorherrschaft war die Freigrafschaft Düdinghausen jahrhunderte lang ein Streitobjekt zwischen Waldeck und Köln.

Im Jahre 1529 führte Graf Philipp III. die Reformation in seinem Lande ein; der Landesherr wurde zugleich oberster Kirchenfürst, auch für die Pfarrei Düdinghausen. Im Streit um die Landeshoheit über die Freigrafschaft Düdinghausen unterlag das Haus Waldeck nach langen Kämpfen dem Erzbistum Köln. Etliche Dienstlehen und mancherlei Gefälle blieben in Besitz der Waldecker Grafen bis zur Ablösung durch die hessisch-darmstädtische Verwaltung in Jahre 1803. Das Kirchenvermögen blieb ebenfalls Eigentum des gräflichen Hauses bis zu seiner Veräußerung durch das gräfliche Domanialamt. Das Dorf Düdinghausen ist wahrscheinlich aus einem Einzelgehöft der Einwanderungszeit entstanden. Auf der ursprünglich weitläufigen Hofraite des Becker-Gutes bauten die Nachkommen und Erbberechtigten eigene Wohnstätten, die nach und nach zu Einzelhöfen wurden. Mit dem Bau der Kirche durch den Grundherrn veränderte sich das Dorfbild. Die alte Kirche auf dem unteren Auslauf des Eggefelsen war eine Eigenkirche der Bürener und auf deren Grund und Boden erbaut. Der umliegende Kirchhof wurde als Begräbnisplatz für die Toten der beiden Pfarrdörfer Düdinghausen und Oberschledorn genutzt.

Die zentrale Lage des Dorfes hatte vermutlich den Ausschlag gegeben bei der Wahl des Dorfes Düdinghausen zum Gerichtsstandort. Über die Gründung der Pfarrei liegen  kaum mehr Nachrichten vor. Die kurzen Aufzeichnungen in den Registern des Klosters Corvey von  1107 und die Tauschurkunde des Stiftes Meschede 1203 veranlassen zu einigen Überlegungen, wie sie bisher noch nicht geäußert worden sind. Erst vom 15. September1294 liegt wiederum eine Urkunde für Düdinghausen vor. Sie lässt erkennen, dass zu diesem, Zeitpunkt die Pfarrei Düdinghausen zum Kölner Sprengel und zum Dekanat Medebach gehört.

Tatsache ist, dass Düdinghausen als Pfarrdorf auch für Einwohner von Oberschledorn zuständig war. Zwei Jahrhunderte lang hatte sich die waldecksche Herrschaft einer fast ungestörten Landeshoheit über die Freigrafschaft Düdinghausen erfreuen können. Mit politischer Klugheit waren die landesherrlichen Rechte der Grafen nach und nach ausgeweitet worden.
Nur auf zwei Ebenen hatte das Erzstift Köln hier noch seine Hand im Spiel: 1. Die drei Kirchen der Freigrafschaft Düdinghausen unterstanden der Dekanie Medebach und 2. das Gogericht Medebach war für die Rechtsfälle zuständig. Die vorhandenen Dokumente berichten vom eifrigen bemühen der Waldecker, dieses noch umstrittene Gebiet an ihrer Westgrenze endgültig in ihren Besitz zu bringen.

Die Einführung der Reformation in der Gemeinde Düdinghausen und der Filiale Oberschledorn ist bislang unerforscht geblieben.  Nur wenige Einwohner des Dorfes wissen, dass von 1529 bis 1759 mehr als zwanzig evangelische Pfarrer in Düdinghausen wohnhaft waren und der Pfarrei vorgestanden haben.
Unzweifelhaft besaß das waldecksche Herrscherhaus in diesem Zeitabschnitt die größte Macht in der Grafschaft Düdinghausen. Es hatte dort die Grafengewalt inne und übte die Gerichtshoheit aus. 1545 fanden in Deifeld und Düdinghausen Kirchenvisitationen statt. Sie sollten ausweisen, ob die Pastoren in den Gemeinden die neue Lutherische Lehre im Sinne des Landeskirchenherrn verkündeten.
Wenn aber die Waldecker Grafen geglaubt hatten, die Freigrafschaft endgültig und vollständig in ihr Land eingliedern zu können, so sahen sie sich bald getäuscht, denn nun trat Kurköln als Inhaber der Kirchlichen Verwaltung in diesem Distrikt auf.

Als in den Jahren 1611, 12, 13 und 14 Gottesdienstverbote ausgesprochen und die Kirchentüren in Düdinghausen von den Kölnischen versperrt wurden, richteten die Einwohner des Dorfes ein flehentliches Schreiben an den Grafen zu Waldeck. Die evangelische Pfarrstelle in Düdinghausen war von 1627 an nicht besetzt. Der 30jährige Krieg wütete in Deutschland, und die Gegensätze zwischen den Konfessionen wurden immer stärker. Nun versuchte Waldeck mit Köln zu einer Einigung und einem Vergleich zu kommen. Von der Neuerrichtung der katholischen Kirche liegen nur wenig zeitgenössische Nachrichten vor. Sie wurde in direkter Nachbarschaft der alten evangelischen Dorfkirche auf dem gleichen Kirchenhügel erbaut. Unter Pfarrer Runde wurde im Jahre1736, die in Jahre 1707 neu erbaute Kirche nebst Altar feierlich konsekriert „ zur Freude aller Katholiken und zur Bewunderung des evangelischen Pastors“. Bei der feierlichen Konsekration bestimmte der Weihbischof den hl. Johannes den Täufer wieder zum Kirchenpatron.
Das Jahr 1763 wurde zu einem denkwürdigen Jahr für die Gemeinde. Aus Anlass der 100jährigen Wiederkehrung der in Vergleich von 1663 verbrieften Religionsfreiheit wurde eine Johannes- Nepomuk – Bruderschaft gegründet. Der Heilige Nepomuk sollte zukünftig als Dorfpatron verehrt werden. Diese Tradition ist bis heute in Düdinghausen überliefert, wenngleich obige Intention etwas in den Hintergrund getreten oder in Vergessenheit geraten ist.
1821 waren die Grenzen der Diözesen in der königlich-preußischen Monarchie neu bestimmt worden. Das Herzogtum Westfalen gehörte von nun an zum Bistum Paderborn.

Back to top